Der Film selber ist zwar nicht mehr ganz so aktuell und neu (2006), aber ich freue mich irrsinnig darüber, endlich an Taxidermia herangekommen zu sein. Ursprünglich wolllte ich dieses recht eigenartige Ergebnis ungarischen Filmschaffens nur sehen, weil Amon Tobin den Soundtrack dazu lieferte, aber nun musste ich feststellen, dass die Musik nicht das einzig geniale daran ist.
Direkt, schamlos und ehrlich rechnet György Pálfi mit der Welt ab in einem der wohl ekelhaftesten Filme, die ich je gesehen habe. Man möge meinen, dass dabei wichtige Grenzen überschritten wurden, aber gerade das verstärkt die sehr intensive Wirkung dieses umstrittenen Films, der teilweise stark an beispielsweise 'Die Blechtrommel' erinnert.
Was mir dabei auch sehr wichtig ist: Pálfi kommt ohne alle für sonstige Produktionen essentielle Bestandteile wie schöne Frauen, coole Typen, Stunts, romantische Liebesgeschichten oder der guten und der bösen Seite aus, was Taxidermia zwar massenuntauglich macht, dafür aber zu einer wertvollen Kost fürs Hirn. Dass der Magen umso undankbarer darauf reagieren wird, darf die Seher dabei nicht stören.
Ich empfehle, sich diesen Film anzusehen, ohne sich vorher überhaupt zu informieren, worum es geht; Es macht den Film noch um einiges spannender, da er sozusagen aus drei 'Kapiteln' - in diesem Fall Generationen - besteht, die zwar zusammen hängen, aber in gewisser Weise vollkommen andere Themen behandeln.
Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte allerdings auf Taxidermia verzichten - oder zumindest darauf, Popcorn oder Chips nebenbei zu essen.
Hier zur Einstimmung ein Trailer, ein Ausschnitt aus dem Film und ein Teil des Abspannes, die beiden letzteren begleitet von Amon Tobin:
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