Hallo,
(zunächst: sorry, wenn es so ein Thema schon einmal gibt, habe jetzt bei der Suche auf Anhieb nichts gefunden)
Ich mache mir in letzter Zeit öfters Gedanken über das Wort "zuhause" und dem, was da so dahintersteckt. Auch, weil ich gerade umziehe und mich deshalb eigentlich so gesehen weder bei meinen Eltern, noch in der neuen Wohnung (noch keine Küche, tec.) wirklich "zu hause" fühle. Aber thematisieren wollte ich eigentlich das "virtuelle Zuhause" als eine (neue?) Form des "zu hause Seins".
Wobei das "unreale ich" nicht zwinglich an die heutige Zeit gebunden ist. Seit Ewigkeiten schon stellen sich (vor allem machthabende) Menschen gerne anders dar, als sie wirklich sind (alte Herrschaftsbilder/-gemälde sind ein sehr gutes Beispiel dafür). Doch die Möglichkeiten sind durch die technische Entwicklung gestiegen.
Zunächst galt der Aufruhr der Spielsucht (Focus oder Spiegel - einer von beiden hatte 2005/06 einen großen Bericht über ein 13 jähriges Mädchen, dass so in der virtuellen Welt von World of Warcraft festhing, dass sie glaubte, das dort geschehene Sozialverhalen ("Kochen mit Freunden") sei real - ein Skandal), doch seit SecondLife, Chatforen, etc. in Mode gekommen sind, ist immer öfter die Sprache vom "virtuellen Leben/Zuhause". Auch Spiele wie Logd bieten solche Möglichkeiten.
Und auch der neue Kinostreifen "Avatar" von James Cameron (ein technisch gesehen richtig toller Streifen, finde ich! ) spielt - wenn auch nur am Rande - darauf an. Einfach in eine Kapsel steigen und als anderes Wesen, unabhängig von den Einschränkungen des menschlichen Körpers, wieder aufwachen, in einer wunderbaren, bunten Welt.
So sein, wie man schon immer sein wollte - und auch so wahrgenommen werden. Unabhängig davon, wie klein, dick, oder hässlich man eigentlich ist. Oder einfach nur des Spaßes drum.
Ich wollte euch fragen, wie ihr dazu steht, wie ihr das ganze seht, ob als Bedrohung oder als Möglichkeit. Habt ihr vielleicht eine Art virtuelles Zuhause? (egal ob jetzt in Arathea, SecondLife, irgendeinem Forum oder sonstwo). Wird es zu anonym oder wird gerade dadurch mehr die Persönlichkeit ins Licht gerückt?
Ich sehe das ganze neutral. Menschen neigen dazu, sich so etwas wie "den ersten Eindruck" und Vorurteile zu schaffen, Virtualität ist vielleicht ein Mittel dagegen. Anders herum glaube ich aber auch, dass wir im grunde (charakterlich) nunmal sind, was wir sind, egal, was wir vorgeben und welches Bild wir uns voransetzen.